🩺 Futter bei kranken Hunden – Was dein Hund jetzt wirklich braucht

Wenn Hunde krank sind, verändert sich nicht nur ihr Verhalten – sondern oft auch das, was sie brauchen.
Gerade bei Erkrankungen von Organen wie Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse kann die Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Richtiges Futter hilft, den Körper zu entlasten, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität deines Hundes deutlich zu verbessern.

In diesem Beitrag erfährst du, worauf du bei der Fütterung eines kranken Hundes achten solltest – und was bei den häufigsten Krankheiten im Napf landen darf (oder nicht).

🧠 Warum das richtige Futter bei kranken Hunden so wichtig ist

Viele Erkrankungen greifen direkt in den Stoffwechsel deines Hundes ein. Das bedeutet: Der Körper kann manche Nährstoffe schlechter verarbeiten, manche belasten ihn zusätzlich, andere braucht er jetzt besonders dringend. Die Fütterung muss also an die veränderten Bedürfnisse angepasst werden.

Ein „gesundes“ Futter ist nicht automatisch auch für einen kranken Hund geeignet.
Ein Beispiel: Proteine sind für die Muskulatur essenziell – bei Nierenerkrankung kann zu viel davon jedoch schädlich sein. Die Kunst liegt also darin, das Futter individuell anzupassen.

🩸 Nierenerkrankung – das solltest du füttern

Nierenerkrankungen gehören zu den häufigsten chronischen Leiden bei älteren Hunden.
Sie führen dazu, dass der Körper nicht mehr richtig entgiften kann. Die Ernährung muss deshalb vor allem die Nieren entlasten – ohne dabei zu Mangelerscheinungen zu führen.

Worauf du achten solltest:

  • Eiweiß ja – aber hochwertig und reduziert:
    Hochwertiges Eiweiß (z. B. aus Ei, magerem Fleisch, Hüttenkäse) ist leichter verwertbar und verursacht weniger „Abfallstoffe“, die die Nieren belasten.
  • Phosphor reduzieren:
    Besonders bei BARF wichtig, da Knochen sehr phosphorreich sind. Stattdessen lieber Eierschalenpulver als Calciumquelle nutzen.
  • Salz und Natrium einschränken:
    Zu viel Salz kann den Blutdruck erhöhen – und das belastet die Nieren zusätzlich.
  • Feucht füttern:
    Nassfutter oder selbst gekochte Mahlzeiten helfen, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen.
    Wichtig: immer frisches Wasser bereitstellen!

Tipp: Es gibt spezielle Nierendiäten als Fertigfutter – diese sind oft eine gute Basis, können aber bei Bedarf individuell ergänzt werden.

🍃 Lebererkrankung – was die Leber entlastet

Die Leber ist das Entgiftungsorgan des Körpers. Wenn sie geschädigt ist (z. B. durch Medikamente, Infektionen oder genetische Ursachen), sollte die Fütterung besonders leicht verdaulich und nährstoffschonend sein.

Darauf kommt es an:

  • Leicht verdauliche Eiweiße verwenden:
    Gekochtes Huhn, magerer Fisch, Eiweiß aus Milchprodukten
  • Fett nur in Maßen:
    Je nach Leberwerten kann zu viel Fett überfordern – aber zu wenig Energie ist auch schlecht.
  • Vitamin A & Kupfer vermeiden:
    Besonders bei bestimmten genetischen Lebererkrankungen (z. B. Kupferspeicherkrankheit) kann Kupfer schädlich sein.
  • Unterstützende Kräuter (nach Rücksprache):
    Mariendistel oder Artischocke können helfen – aber bitte nur nach fachlicher Empfehlung.

🔥 Pankreatitis – die Bauchspeicheldrüse braucht Ruhe

Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungsenzyme und Insulin. Wenn sie entzündet ist (akute oder chronische Pankreatitis), reagiert sie extrem empfindlich auf Futterreize – besonders Fett.

Das ist jetzt wichtig:

  • Fett stark reduzieren!
    Selbst kleine Fettmengen können neue Schübe auslösen.
    → Daher keine Öle, keine fettigen Leckerli, keine Reste vom Tisch!
  • Eiweiß sparsam, aber gut verdaulich:
    z. B. Hüttenkäse, Huhn, fettarmer Fisch
  • Kleine Portionen über den Tag verteilt
    → 3–4 Mini-Mahlzeiten sind oft besser als 1–2 große
  • Fastenphasen nur in Absprache mit Tierarzt
    Bei akuter Entzündung wird manchmal mit Diätfutter oder Infusionen begonnen – hier bitte keine Selbstversuche.

⚠️ Wann du nicht selbst herumprobieren solltest

Manche Symptome erfordern sofortige Abklärung durch den Tierarzt – nicht jede Futterumstellung ist harmlos.
Du solltest tierärztlichen Rat einholen bei:

  • plötzlichem Futterverweigerung
  • anhaltendem Erbrechen oder Durchfall
  • Gewichtsverlust, trotz Appetit
  • verändertem Trinkverhalten (z. B. viel mehr Wasser als sonst)
  • Müdigkeit, Appetitlosigkeit, stumpfem Fell

Auch wenn du vermutest, dass dein Hund z. B. eine Lebererkrankung hat – lass es untersuchen, bevor du selbst am Futter herumbastelst.

✅ Allgemeine Tipps für die Fütterung kranker Hunde

  • 🥄 Selbst kochen? Nur, wenn du weißt, was du tust – sonst lieber auf geprüfte Diätfutter zurückgreifen
  • 💧 Wasserzufuhr sicherstellen – immer frisches Wasser anbieten
  • 🧂 Keine gewürzten Reste oder Snacks vom Tisch!
  • 🕐 Fütterungszeiten beibehalten – gleichmäßige Abläufe helfen vielen kranken Hunden
  • 📋 Tagebuch führen: Notiere Veränderungen bei Appetit, Gewicht, Stuhlgang – das hilft auch dem Tierarzt

Häufige Fragen zur Fütterung bei Krankheiten

Das hängt von der Erkrankung ab. Bei chronischen Organerkrankungen wie Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse ist eine Futteranpassung sehr wichtig – bei akuten Problemen oft nur vorübergehend.

Wenn du ausreichend Wissen hast, kannst du selbst kochen. Ansonsten ist hochwertiges Diätfutter oder ein individueller Futterplan mit Begleitung sicherer – besonders bei komplexen Erkrankungen.

Nicht ohne Absprache! Manche Zusätze können Organe zusätzlich belasten. Lass dich von einer erfahrenen Ernährungsberatung oder deinem Tierarzt beraten.

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